Kunst, Kultur & Design in Dänemark

In sämtlichen künstlerischen Bereichen haben sich Dänen einen Namen gemacht. Geht man durch die beliebten Studentenstädte Kopenhagen, Aarhus und Odense, fallen die teilweise schräg, auf jeden Fall kreativen Outfits der jungen Menschen auf, die lässig über die Straßen schlendern oder das Leben in den Straßencafés genießen.

Museen, ambitionierte Werkstätten und Kunstausstellungen findet man schwerpunktmäßig in und um die Großstädte, jedoch auch im ländlichen Bereich, z.B. in Skagen und auf Bornholm.

Arne Jacobsen war ein dänischer Architekt und Designer des 20. Jahrhunderts, der als einer der bedeutendsten Architekten Dänemarks gilt. Er begann seine Karriere als Steinmetz und studierte Architektur an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Jacobsen hat an vielen Projekten gearbeitet, darunter dem neuen Rathaus von Århus und dem SAS Royal Hotel in Kopenhagen. Er hatte eine Professur an der Königlich Dänischen Kunstakademie. Teile seiner Arbeiten wurden auf der documenta III in Kassel ausgestellt.

Von seinen Sitzmöbelkreationen begegnen Ferienhausurlaubern häufig Nachbildungen von "Das Ei" und Stapelstühle der "Serie 7". Letzterer ist der meistverkaufte Stuhl aller Zeiten.

Der dänische Designer Kay Bojesen ist vor allem für seinen Affen bekannt. Der Affe wurde 1951 entworfen und ist seitdem ein beliebter Klassiker in der dänischen Designwelt. Bojesen hat auch andere Holzspielzeuge wie Vögel und Elefanten entworfen, die ebenfalls sehr beliebt sind. Sein Design zeichnet sich durch seine natürliche Formensprache und die Verwendung von hochwertigen Materialien aus.

Ebenfalls bekannt für sein Home-Design und Schmuck ist Georg Jensen.

Weitere  dänische Designer haben durch ihre innovativen Entwürfe dazu beigetragen, dass Dänemark als eine der führenden Nationen im Designbereich anerkannt wird.

Unter dem Pseudonym Isak Dinesen (1885–1962) verfasste sie ein autobiografisches Werk Jenseits von Afrika (Out of Africa, 1937), welches ihre Zeit als Kaffeefarmerin in Kenia schildert. Geboren als Baronin Karen Christenze von Blixen-Finecke, zog sie 1914 mit ihrem Mann nach Britisch-Ostafrika. Nach der Scheidung lebte sie allein auf der Farm und hatte eine prägende Beziehung mit dem Abenteurer Denys Finch Hatton. Nach dem Verlust der Farm kehrte sie nach Dänemark zurück und widmete sich der Schriftstellerei. Ihre Werke, oft von Mythen und Schicksal geprägt, machten sie zu einer der bedeutendsten dänischen Autorinnen. Ihr Zuhause in Rungstedlund im Norden von Seeland liegt auf halber Strecke zwischen Kopenhagen und Helsingør und kann heute als Museum besichtigt werden.

Abseits der touristischen Pfade ist die Natur manchmal besonders schön und eindrucksvoll. So inspirierte eine uralte Buche am Wald von Stengade Skov im Osten der Insel Langeland den Dichter Adam Oehlenschläger zu den ersten Zeilen der dänischen Nationalhymne Der er et yndigt land (deutsch: Es gibt ein schönes Land.)

Die Märchen des weltweit bekannten und in über 150 Sprachen übersetzten Märchendichters (1805–1875) verzaubern auch heute noch Generationen von Kindern und Erwachsenen. Die kleine Meerjungfrau, Das hässliche Entlein und Des Kaisers neue Kleider sind in Theateraufführungen sowie Abbildungen in Büchern und Skulpturen präsent. Am bekantesten ist die Kleine Meerjungfrau in Kopenhagen. H.C. Andersen wurde in Odense als Sohn eines armen Schuhmachers geboren und hatte eine schwierige Jugend. Andersen pflegte ein ambivalentes Verhältnis zum dänischen Adel. Er suchte dessen Anerkennung und genoss zeitweise großzügige Unterstützung, fühlte sich jedoch oft als Außenseiter. Er reiste viel und pflegte Kontakte zu Persönlichkeiten wie Charles Dickens. Trotz Ruhm und Wohlstand blieb er zeitlebens von Unsicherheiten geprägt. Sein Geburtshaus in Odense ist heute ein Museum.

Der Theologe, Schriftsteller und Pädagoge (1783–1872) prägte das dänische Bildungswesen und die Kirche maßgeblich. Grundtvig gründete die ersten Volkshochschulen, die lebenslanges Lernen förderten. Sein Bildungskonzept betonte mündliche Überlieferung und gemeinschaftliches Lernen. Die Grundtvigianische Bewegung lehnte starre religiöse Dogmen ab und beeinflusste die dänische Kirche nachhaltig. Seine Kirchenlieder werden auch heute noch gesungen.

Architektur in der Vergangenheit und Zukunft.

Das Skagen Museum, als Teil der Skagen Kunstmuseer, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Werke der renommierten Skagen-Maler zu bewahren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nachdem die Sammlung von 1908 bis 1928 an verschiedenen Orten ausgestellt wurde, zog sie im Jahr 1928 in das von Architekt Ulrik Plesner entworfene Skagens Museum um. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Sammlung rund 325 Kunstwerke.

Heute beherbergt das Skagen Museum über 1.700 Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Grafiken und kunsthandwerkliche Objekte. Die bevorzugten Motive der Künstler – darunter das Malerpaar Anna und Michael Ancher, Holger Drachmann, Viggo Johansen, Marie und P.S. Krøyer, Carl Locher und Laurits Tuxen – zeigen häufig Fischer bei der Arbeit am Strand, die raue Natur sowie das Alltagsleben der Menschen in der Region. Bereits zu Lebzeiten erlangten die Skagen-Maler internationale Anerkennung und wurden auf bedeutenden Ausstellungen im Ausland gefeiert.

Die Dodekalitten sind zwölf bis zu neun Meter hohe Granitstelen mit abstrahierten Kopfskulpturen, geschaffen vom Künstler Thomas Kadziola. Die Skulpturen sollen Persönlichkeit durch Abstraktion ausdrücken, ohne faschistoid zu wirken. Eine Klanginstallation namens „Solar Circuit“ ergänzt das Kunstwerk, indem sie wechselnde Klänge erzeugt, die durch Sonnenstand, Mondphase und Gezeiten gesteuert werden. Der Klang beginnt bei Sonnenaufgang und endet bei Sonnenuntergang. In der Nähe der Dodekalitten befinden sich der bronzezeitliche Grabhügel Glentehøj sowie weitere historische Hügelgräber.

Der dänische Künstler Thomas Dambo hat in den letzten Jahren weltweit für Aufsehen gesorgt, indem er riesige Holztrolle aus alten Paletten und anderem Abfallmaterial gebaut hat. Seine Kunstwerke sind in Parks und Wäldern insbesondere in Dänemark, Norwegen und Deutschland zu finden und haben viele Menschen dazu inspiriert, die Schönheit von Upcycling zu entdecken.

Dambo's Arbeiten sind nicht nur beeindruckend anzusehen, sondern auch eine Botschaft zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Er hofft, dass seine Trolle dazu beitragen, dass Menschen ihren Umgang mit Abfallmaterialien überdenken und sich auf die natürliche Schönheit der Umwelt konzentrieren.

Freiwillige helfen bei der Konstruktion der Installationen. Thomas Dambo veröffentlicht für jedes Projekt eine Schatzkarte, damit Reisende die Skulpturen in der Natur finden können und die Verschmelzung der Skulpturen mit der Natur erleben können.