Einst war Bornholm unter dem altnordischen "Burgundarholmr" bekannt und galt als Urheimat des ostgermanischen Stammes der Burgunden, bis sich dort die Wikinger niederließen und der östlichsten dänischen Insel zu ihrem heutigen Inselnamen verhalfen. Funde von Luxusgütern belegen, dass bereits in der Eisenzeit intensiver Handelskontakt mit anderen Inseln bestand. Bornholm ist aber nicht nur auf Grund seiner langen und interessanten Historie ein ganz spezielles Stück Dänemark, denn auf knapp 600 km2 Fläche findet man unterschiedlichste geologische Gegebenheiten: auf der einen Seite Urgebirge und auf der anderen Seite eine Sandsteinschicht, und ein imposanter 22m hoher Wasserfall rauscht im Døndalen. Nordeuropas älteste Burgruine "Hammershus" lohnt sich auf jeden Fall für einen Ausflug, typische Rundkirchen stehen für historische Architektur und überall auf der Insel sind gut erhaltene Runensteine zu finden.
Die dänische Insel Bornholm
Bornholm heute: Gastfreundschaft, Entspannung und Naturerlebnisse
Die ca. 50.000 Einwohner, von denen knapp ein Drittel in dem entzückenden Städtchen Rønne lebt, beschäftigen sich hauptsächlich mit Landwirtschaft, Fischerei und vor allem mit dem Tourismus. Da die Anzahl der Sonnenstunden und die Niederschlagsmenge auf Bornholm günstiger liegen als im übrigen Dänemark und sich das Ostseewasser als eines der saubersten Gewässer in ganz Europa herausgestellt hat, zieht es Jahr für Jahr immer wieder aufs Neue unzählige erholungsuchende Urlauber auf die einmalig schöne Insel. Gemeinsam mit den Einwohnern können die Feriengäste im Sommer auf zahlreichen Stadt- und Hafenfesten sowie Märkten gemütlich gefeiert werden, so auch in Gudhjem und in Svaneke, dem am besten erhaltenen Ort der Insel. Auf diesen Veranstaltungen wird auch die bekannte Spezialität mit Namen "Bornholmer" verkauft, ein sehr schmackhafter, geräucherter Hering, der warm am besten mundet. Dieser kann natürlich auch das ganze Jahr in den charakteristischen Räuchereien überall auf der Insel genossen werden.
Darüber hinaus präsentiert sich Bornholm als wahres Paradies für Naturliebhaber und Erholungsuchende gleichermaßen, denn die Landschaft bietet ein wahre Fülle an tollen Erlebnissen. So ist die Landschaft in der Region Sømarken von herrlichem Strand, Kiefernwald, Anhöhen und Dünen geprägt und an vielen Stellen auf der Insel wächst der Wald bis an den Strand heran. Mitten auf Bornholm befindet sich übrigens einer der größten Wälder Dänemarks, Almindingen. Dieser schöne und abwechslungsreiche Wald liegt auf einer Art Hochplateau mit Teichen sowie Dämmen und hält darüber hinaus den höchsten Punkt Bornholms bereit, den Rytterknägten mit 162 m Höhe. Paradisbakkerne bei Nexö hingegen stellt eine hügelige Klippenlandschaft dar und begeistert mit unzähligen Wanderrouten. Hier können tektonische Täler, Hochmoore, Wanderblöcke und die für diese Gegend typische Vegetation erlebt werden. Helligdomsklipperne zwischen Gudhjem und Allinge bieten regelrechte Treppenstufen durch eine Schlucht in die Tiefe hinab und unten am Wasser angekommen lassen sich geologische Verwerfungen in den Klippen bestaunen, die für dramatische Szenerien sorgen. Nordwestlich von diesem Gebiet liegt das Tal Döndalen mit einem Bach, der im Frühling einen bis zu 25 m hohen Wasserfall erzeugen kann und Döndalsfaldet genannt wird. Hinter der Anhöhe Bokul bei Gudhjem liegt eine Plantage mit zahlreichen Bautasteinen; diese Steine wurden in Skandinavien in der Zeit vom 5. Jh. v. Chr. bis zum 5. Jh. n. Chr. für rituelle Zwecke errichtet und faszinieren durch ihre Erscheinung noch heute. Auch hält die Gudhjem Plantage einen kleinen Wald mit dem romantischen Waldsee Gråmyr bereit.
Balka und Balka Strand
Balka ist ein beschauliches Ferienhausgebiet, welches auf der Sonneninsel Bornholm südlich vom zweitgrößten Inselstädtchen Nexø liegt und vor allem bei Naturfreunden, Hundebesitzern sowie Erholungsuchenden beliebt ist. Hier liegen die Sommerhäuser in einer landschaftlich reizvollen Umgebung mit grünen Wiesen und Feldern, Wäldern und Plantagen, ein zusammenhängendes Naturschutzgebiet mit gut verstecktem Vogelturm (Ausblick über das Gebiet bis hin zur Küste) reicht bis nach Balkalyngen, Dänemarks einziger Sandsteinheide, und natürlich bietet der Balka Strand einen tollen Platz zum Sonnen, Baden und um Wassersportaktivitäten nachzugehen.
Das überschaubare Örtchen Balka kommt eher verträumt daher, aber im nur ca. 2,5 km entfernten Fischerdorf Snogebæk finden sich Einkaufsmöglichkeiten für Waren des täglichen Bedarfs, Geschäfte und Restaurants, eine Glasbläserei und eine Räucherei. Und wer ein bisschen mehr Auswahl haben möchte, der nimmt einfach den gerade einmal knapp 4 km langen Weg zur Kleinstadt Nexø auf sich (dieser kann auch zu Fuß oder mit dem Rad direkt an der Küste zurückgelegt werden), die mit seinen reizenden Gassen, Geschäften, Läden sowie Speiselokalen und einem größeren Fischereihafen zum Bummeln und gemütlichen Verweilen einlädt.
Unterschiedliche Aktivitäten in der malerischen Umgebung sorgen zudem für allerlei Kurzweil; so haben zum Beispiel Golfspieler die Möglichkeit, drei Golfplätze auf der Insel auszutesten, den Nexø Golf Klub, den Nordbornholmens Golf Klub und den Bornholms Golf Klub in Rønne. Für die kleineren Golfer gibt es sowohl direkt in Balka als auch in Snogebæk Minigolf-Anlagen und Angelfreunde kommen an Küste, Seen und Flüssen sowie am Meer voll auf ihre Kosten - von Nexø Havn aus starten außerdem Touren zum Hochseeangeln. Wer sich eher für die lange und interessante Historie von Bornholm interessiert, der kann direkt hinter der Küste alte Gräber aus der Eisenzeit, die Balka Kraterrøser, und mit 600 Metern den längsten Schutzwall der Insel, die Langskanse, bestaunen. Und für all diejenigen, die den Blick auch gerne mal in die Ferne schweifen lassen möchten: nur wenige Kilometer südlich von Snogebæk befindet sich der 45 m hohe, weiße Leuchtturm namens Dueodde Fyr, der einen grandiosen Ausblick auf die Ostsee und die malerische Landschaft bietet.
Der Balka Strand ist, wie bereits erwähnt, auf jeden Fall noch ein Schmankerl obendrauf, denn er gilt tatsächlich als einer der schönsten und saubersten Sandstrände Europas, da dieser regelmäßig auch von Seetang befreit wird. Der kilometerlange Strand liegt windgeschützt, beginnt direkt hinter Snogebæk, erstreckt sich über die gesamte Bucht von Balka und endet erst kurz vor Nexø. Durch das flache Wasser mit Sandboden ist der Balka Strand sehr kinderfreundlich, zudem komplett kurtaxe- und strandkorbfrei, es können aber Tretboote, Liegestühle und Surfausrüstungen geliehen werden und vom Strandkiosk aus führt eine lange Rampe bis zum Wasser, sodass der Strand auch gut u.a. mit Kinderwagen, Rollstühlen befahren werden kann.
Balka Strand ist einer von Bornholms beliebtesten Stränden. Der kilometerlange Strand liegt windgeschützt, erstreckt sich über die gesamte Bucht von Balka und endet bei Snogebæk. Der breite, weiße Sandstrand verfügt über flaches Wasser und Sandboden und wird außerdem regelmäßig von Seetang u. ä. befreit. Dadurch ist dieser Strand sehr kinderfreundlich. Es können auch Tretboote, Liegestühle und Surfausrüstungen geliehen werden, und in der Hauptsaison passen Lebensretter auf die badenden Gäste auf. So können Sie in Ihrem Ferienhausurlaub richtig schöne Tage am Strand genießen. Vom Strandkiosk führt eine lange Rampe ganz bis zum Wasser, so dass der Strand mit Kinderwagen, Rollstühlen u. ä. befahren werden kann.
Dueodde
Die beschauliche Ruhe und Friedlichkeit, die heutzutage den kleinen Ferienort Dueodde umgibt, steht in einem recht starken Kontrast zu seiner Vergangenheit. Denn einst war die gesamte Gegend, bekannt als Strandmarken (Dueodde stellt hierbei die südliche Spitze dar), im Besitz des dänischen Königs und musste über Jahrhunderte hinweg vor weitreichender Versandung geschützt werden. Zum Glück zahlten sich die Hilfsmaßnahmen aus, sodass sich die malerische Region heutzutage idyllisch und einladend, umgeben von lauschigen Kiefernwäldern, präsentiert Die schier endlose Dünenlandschaft befindet sich zudem kontinuierlich in Bewegung und verändert somit das Antlitz dieses Landstriches auf einzigartige Art. Die Infrastruktur ist hier zwar begrenzt, aber am großen Parkplatz beim Strandzugang von Dueodde gibt es ein Steakhaus, ein Souvenirladen sowie einen kleinen Imbiss, der neben Hot Dogs und Pølsern nach eigener Aussage auch das beste Softeis von ganz Bornholm anbietet. Ein paar Schritte weiter befindet sich das Strandhotel, während auf dem benachbarten Campingplatz ein kleiner Einkaufsladen zur Verfügung steht. Angesichts der Anreise mit eigenem Fahrzeug empfiehlt sich auf jeden Fall der Lebensmittelkauf im nur 5 km entfernten Ort Snogebæk, in dem auch weitere Geschäfte und Speisestätten vorhanden sind.
Die Hauptattraktion von Dueodde ist zweifellos einer der feinsten Sandstrände Europas sowie die zauberhafte Dünenlandschaft. Da das vorgelagerte Dünengebiet von Kiefernwald durchzogen wird, führt eine rund 600 Meter lange Rampe durch das Areal, die den Transport von Fahrrädern, Kinderwagen oder Rollstühlen zum Strand deutlich erleichtert. Dueodde Strand begeistert vor allem durch seine Breite sowie die strahlend weiße Farbe, das klare Gewässe ermöglicht eine gute Sicht auf zahlreiche Sandbänke und das flach abfallende Wasser macht den Strand äußerst kinderfreundlich. Zudem ist Dueodde auch bei Windsurfern sehr beliebt, da hier sehr attraktive Windverhältnisse herrschen. Vielleicht als Info vorab interessant: Der dänische Nudistenverband hat sowohl Dueodde als auch Boderne offiziell als Nacktbadestrände ausgewiesen. Trotzdem sind hier oftmals zumindest leicht bekleidete Besucher anzutreffen, denn der Unisex-Look ist in Dänemark sehr beliebt (für Männer und Frauen reicht eine Badehose) und es wird sehr darauf geachtet, auf die Strandnachbarn Rücksicht zu nehmen. Als Faustregel gilt daher: An den Rändern eines Strandabschnitts ist totale Nacktheit weniger ein Problem, als in den Bereichen mit den Hauptzugängen. Ein besonderes Highlight stellt übrigens der im Jahr 1962 errichtete Dueodde Fyr dar; der Leuchtturm ragt stolze 45 Meter in die Höhe und kann über 196 Stufen erklommen werden, um eine beeindruckende Aussicht zu genießen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die um 1800 erbaute Wassermühle am Øleå, Bornholms längstem Fluss, die aufwendig restauriert wurde.
Für Golfliebhaber stehen auf der Insel gleich mehrere wunderschön gelegene Golfplätze zur Verfügung, wie beispielsweise der Dueodde Golfklub. Anglerfreunde finden entlang der Küste, in Seen sowie Bächen reiche Fischgründe vor und können dabei die friedliche Atmosphäre in der Natur auf sich wirken lassen. Da ist es sehr praktisch, dass Bornholm sowieso vielfältige Naturerlebnisse bietet. Die insgesamt 250 km langen Fahrradwege, von denen die meisten autofrei sind, führen durch eine atemberaubende Landschaft und zahlreiche Wanderwege warten nur darauf, entdeckt zu werden. und wer gerne über Felsen kraxelt oder Vögel beobachtet, der ist auf der Insel mit Sicherheit an der richtigen Stelle.
Regeln am Strand von Dueodde:
- Keine Pflanzen pflücken und keine Tiere stören
- Nur respektvolles Bewegen im Dünengebiet vornehmen
- Die Nisthöhlen der Uferschwalben an den Dünenabhängen schützen
- Keinen Abfall liegen lassen
- Hunde nur an der Leine führen und Abstand zu den nistenden Vögeln halten
- Kein Feuer am Strand und in den Dünen entfachen
Gudhjem
An Bornholms malerischer Nordküste erstreckt sich Gudhjem, Dänemarks einzige Bergstadt und kleinste Stadt mit weniger als 800 offiziellen Einwohnern. Die Schärenstadt zeichnet sich durch seinen direkten Blick auf die Ostsee, üppige Gärten, reizende, steil ansteigende Gassen und kunterbunten Häusern mit charakteristischen roten Ziegeldächer aus. Der Name "Gudhjem" selbst leitet sich von "Heim der Götter" ab und deutet auf die religiöse Bedeutung der Region in der Vergangenheit hin. Zwar liegen die Ursprünge der heutigen Schärenstadt im historischen Dunkel, es wird aber vermutet, das Gudhjems Entstehung bis in die Wikingerzeit zurückreicht und auch schon im frühen Mittelalter eines der bedeutendsten Siedlungen auf Bornholm gewesen ist.
Im Mittelalter fungierte Gudhjem als wichtiger Handelsplatz für den damals äußerst begehrten Hering und als wichtiger Hafen in der gesamten Ostseeregion. Der Hering als Spezialität trug rasch zur Bekanntheit der Insel weit über ihre Grenzen hinaus bei, was allerdings nicht immer nur positive Aspekte mit sich brachte; so wurde die Gudhjem und ganz Bornholm im 17. Jahrhundert von Schweden besetzt, gleichzeitig wütete zudem die Pest und Gudhjems Bevölkerung wurde stark dezimiert. Ab dem 18. Jahrhundert erholte sich der Ort aber wieder und etablierte sich erneut als Zentrum der Heringsräucherei mit bis zu 100 Räuchereien. Der traditionell geräucherte Hering, der „Bornholmer“ gilt auch heute noch als Delikatesse, die in vielen Restaurants oftmals in Verbindung mit dem Bornholmer Nationalgericht, dem „Sol over Gudhjem“ (eine Smørrebrød-Variation) fest auf der Speisekarte eingeschrieben ist.
Heutzutage ist aber nicht nur das Angebot an geräuchertem Fisch um zum Beispiel Lachs, Makrele und Garnelen gewachsen, in Gudhjems verwinkelten Gassen gibt es eine Vielzahl an Speisestätten, Läden und Geschäften zu entdecken. Auch hat sich das Kunsthandwerk in Form von Töpfereien und Glasbläsereien angesiedelt, Kunst kann unter anderem im „Oluf Høst Museum“ sowie dem „Gudjem Museum“ erlebt werden und die Gudhjem Kirke verzaubert mit ihren Kalkmalereien. Die magische Aussicht über die Stadt und bis zu den fernen Erbseninseln Christiansø ist vom Bokul-Aussichtspunkt aus unvergleichlich, dazu können auf dem „Bokulfjeld“ zahlreiche Bautasteine bestaunt werden. Übrigens: Gudhjems Lage nahe dem 15. Längengrad verleiht dieser Zeitzone in Dänemark auch den bezeichnenden Namen "Gudhjemzeit".
Aber nicht nur Kunst, Kultur und kunterbunte Lebensfreude hat Gudhjem zu bieten, sondern bietet gut geschützt vor dem Westwind auch eine eigene Badestelle, „Pengakjistan“. Diese besteht ausschließlich aus Felsen, aber gleich südlich von Gudhjem befindet sich Melsted Strand, ein beschaulicher Sandstrand, der sich vom Melsted Hafen bis zum Melsted Badehotel erstreckt und über einen Badesteg verfügt, sodass der Sandboden direkt zu erreichen ist. Wer eine ausgedehnte Radtour machen möchte oder mit dem Fahrzeug unterwegs ist, der kann auch einmal dem kreideweißen Sandstrand von Dueodde einen Besuch abstatten, der auf Grund seiner Beschaffenheit auch als sehr kinderfreundlich gilt.
Rønne
Rønne, die Hauptstadt im Westen der Ostseeinsel Bornholm, zeichnet sich heutzutage auch durch die vielen Gärten aus, was ihr den Titel "Gartenstadt" eingebracht hat. Doch das war nicht immer so, denn der Name der Stadt, abgeleitet von "Rodne", dem dänischen Wort für Sumpf oder Morast, verweist auf die sumpfigen Ursprünge dieser Gegend. Bereits in der Wikingerzeit lebten hier Fischer am Naturhafen und im 13. Jahrhundert begann der Bau der Nikolai-Kirche, damals noch eine bescheidene Kapelle. Die offizielle Gründung der Stadt Rønne erfolgte im Jahr 1327, nachdem der Name erstmals 1277 auftauchte. Auf Grund Bornholms zentraler Lage in der Ostsee wechselte auch in Rønne mehrfach die Herrschaft. Von 1525 bis 1576 dominierten die Lübecker die Insel und brachten durch deutsche Händler Wohlstand nach Rønne; aber mit dem erneuten Übergang an Dänemark sank der gerade erst erblühte Handel, was zu einer Stagnation in der Stadtentwicklung führte. Im "Frieden von Roskilde" im Jahr 1658 wurde Bornholm schließlich an Schweden abgetreten, doch die Bornholmer rebellierten erfolgreich und standen bereits ab 1660 wieder unter der dänischen Krone. In der Altstadt von Rønne sind bis heute Zeugen der vergangenen, sehr wechselhaften Epochen erhalten, wie die unvollendeten Festungsanlagen zum Schutz gegen Schweden aus dem 17. Jahrhundert.
Rønne beherbergt mittlerweile knapp ein Drittel der gesamten Inselbevölkerung und ist mit seinen knapp 14.000 Einwohnern nicht nur ein zentraler Anlaufpunkt für Urlauber oder mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten einzig ein kultureller Mittelpunkt, sondern auch Bornholms größter Hafen. Der Hafen ist heute der größte Arbeitgeber der Insel und besteht aus Fracht-, Fischerei- sowie Personenhafenanlagen, denn von hier aus verkehren regelmäßig Fähren nach Deutschland, Schweden und Dänemark. Die meisten Bornholmurlauber setzen somit am ehemaligen Dampfschiffkaj den Fuß auf Bornholmer Boden, für deutsche Urlauber ist die Route Sassnitz - Rønne hierbei der schnellste Weg auf die Insel.
Direkt neben den Hafenanlagen von Bornholmslinjen steht das kleine Hafenbüro, ein schnuckeliges Backsteinhäuschen mit Turm, das 1923 als Lotsenhäuschen gebaut wurde. Zu dieser Zeit war der Blick vom Turm noch unverstellt, sodass von dort aus in Richtung Westen auf die Ostsee hinausgeschaut werden konnte. Ebenfalls direkt am Hafen befindet sich ein rotes Fachwerkhaus mit blau getünchten Toren und Fensterläden – die „Hafenschmiede“. Gebaut wurde dieses historische Gebäude bereits im Jahr 1735 als Munitionskammer und stand ursprünglich ein wenig versetzt an der Hausecke. 1843 wurde das Gebäude an den Hafen verkauft und ab da als Speicher genutzt, heute kümmert sich ein Schmiedeverein um das pittoreske Fotomotiv. Als weitere historische und sehenswerte Gebäude in der Hafengegend sind zudem das alte Zollamt in der Toldbodgade, der Zollamtshof mit seinem kleinen Garten (der ehemalige große Garten fiel bedauerlicherweise einer Hafenerweiterung zum Opfer) und der Konsul Hintzes Hof (400 Jahre alter Kaufmannshof) zu nennen.
Die Altstadt von Rønne, mit ihrem Kopfsteinpflaster, Fachwerkhäusern sowie malerischen Gassen erinnert an die Wikingerzeit und die Anfänge von Rønne als kleines Fischerdorf. In dem ältesten Teil der Stadt befinden sich unter anderem das Bornholms Museum, Bornholms Keramikmuseum Hjorts Fabrik sowie das Stadt- und Gartenmuseum Erichsens Gård. Auch die Anfang des 13. Jahrhunderts erbaute und zu Beginn des 20. Jahrhunderts umfassend renovierte Skt. Nicolai Kirke ist eine beeindruckende Sehenswürdigkeit, denn die weißgekalkte Kirche ragt weit über die umstehenden Häuser hinaus und ist deshalb wohl das erste Gebäude, das einem bei der Einfahrt in den Hafen von Rønne ins Auge sticht. Das Hafniahus ist eine weiteres architektonisches Highlight in der Altstadt, das wörtlich übersetzt ganz schnörkellos einfach "Hafenhaus" heißt. Der Name leitet sich aber wohl von der Bau- und Betreiberfirma, der Versicherungsgesellschaft "Hafnia" ab. Das Ensemble, das aus sieben 3-stöckigen Häusern mit insgesamt 70 Wohnungen besteht, wurde Anfang der 1930er Jahre beim Architekten Ib Lunding in Auftrag gegeben und in den Jahren 1934 - 1936 gebaut. Die für seine Zeit sehr mutige und unkonventionelle Architektur erinnert stark an einen Schiffsrumpf, während sich zwischen den Blöcken ein schöner alter Ziergarten befindet.
Besondere Bedeutung kommt in Rønne auch der Kultur und dem Kunsthandwerk zu. So beherbergt die Stadt mit dem Rønne Theater, auch Bornholms Teater genannt, das älteste, noch aktiv bespielte Theater Dänemarks. Hier wird eine unterhaltsame Mischung aus modernen Theaterstücken sowie alten Klassikern aufgeführt und im hauseigenen Theatermuseum können in Führungen interessante Informationen über die lange Geschichte des Theaters in Erfahrung gebracht werden. Direkt am Markplatz von Rønne liegt das Musikhuzet - Bornholms Konzerthaus. In diesem recht modernen mehrstöckigen Haus finden seit 1986 Konzerte und ähnliche Veranstaltungen statt, früher befand sich hier das Kino von Bornholms Hauptstadt. An vielen Abenden im Jahr treffen sich Musikbegeisterte zu Konzerten internationaler Acts oder Bornholmer Musiker, zudem nutzen nicht selten auch Bornholmer Nachwuchstalente das Musikhuzet dazu, um Bühnenerfahrung zu sammeln.
Das Bummeln in gemütlicher Atmosphäre in Rønne wird nicht nur durch kleine Boutiquen und reizende Läden ermöglicht, rund um den Store Torv befinden sich überdies allerlei Geschäfte mit unterschiedlichem Sortiment und im Einkaufscenter Snellemark Center gibt es weitere Läden zu entdecken. Zum entspannten Einkehren wiederum bieten sich schnuckelige Cafés und leckere Restaurants an. Natürlich befinden sich auch rund um Rønne einige Strände, sodass kleine und große Wasserratten selbst nahe der Hauptstadt auf ihre Kosten kommen. Der Galløkken Strand südlich von Rønne zum Beispiel bietet einen rund 10 bis 15 Meter breiten Sandboden im Wasser, jedoch präsentiert sich der Zugang vom Parkplatz aus ziemlich steil und ist somit nicht als leicht zugänglich auszuweisen. Der malerische Antoinette Strand nördlich von Rønne ist bei allen Badefreunden sehr beliebt und da sich der Strand über mehrere hundert Meter die Küste entlang zieht, ist reichlich Platz für alle da. Tipp hierbei für Freunde der nahtlosen Bräune: Ein kleiner Teil des Strandes am Nordende gilt inoffiziell als FKK-Strand.
Snogebæk
Snogebæk, ein charmantes Fischerdorf an der Ostküste der dänischen Ostseeinsel Bornholm, liegt zwischen Nexø und Dueodde und bietet neben einem aussagekräftigen Namen (wortwörtlich ins Deutsche übersetzt bedeutet Snogebæk „Natternbach“) und hält eine lange sowie facettenreiche Geschichte bereit. Erstmals im Jahre 1555 erwähnt, vermutet man, dass der Ort auch schon im früheren Mittelalter besiedelt wurde und die Bewohner in den Anfängen von Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei lebten, wobei der hartnäckige Flugsand und der magere Boden ihre Herausforderungen darstellten. Durch diese Widrigkeiten war in Snogebæk an Wohlstand und Weiterentwicklung über Jahrhunderte hinweg nichts zu denken.
Im 19. Jahrhundert erlebte Snogebæk dann allerdings ein bemerkenswertes Wachstum. Zwischen den bestehenden Gehöften entstanden neue Häuser, die dem Fischerdorf ein neues Gesicht gaben. Dieser Aufschwung setzte sich in den 1920er Jahren fort, als große Ferienhausgebiete in Richtung Balka und Bro entstanden, was den Tourismus in der Region förderte. Trotz des zunehmenden Urlaubsaufkommens hat Snogebæk sich seinen authentischen Charme aber zum Glück nach wie vor bewahrt, sodass selbst in der Hochsaison kein Gedränge in dem reizenden Fischerort stattfindet. Die malerischen Straßen laden zum entspannten Bummeln ein, vorbei an Geschäften, Imbissbuden und Restaurants und ein Supermarkt versorgt Einwohner sowie Urlauber gleichermaßen mit Waren des täglichen Bedarfs.
Auch heute noch verzaubert das reizende Snogebæk mit einem charmanten maritimen Flair, der durch den eigenen kleinen Hafen nochmals unterstrichen wird. Die erste Hafenanlage wurde bereits im Jahr 1869 direkt an der Küste errichtet, doch der Hafen versandete schnell. Im Jahre 1888 wurde ein neuer Hafen gebaut, der durch einen etwa 100 Meter langen Steg mit dem Ort verbunden ist. Auf Bornholm gibt es somit seit dieser Zeit zwei Inselhäfen, der andere befindet sich in Arnager. Zu beiden Seiten des Stegs befinden sich Sandsteinbänke, denn der Meeresboden bei Snogebæk besteht aus Sandstein, der auch „Balka-Sandstein“ oder „Hardeberga-Sandstein“ genannt wird. Heutzutage gehen in dem Hafen nicht nur Fischerboote vor Anker, sondern auch Charterboote für Trolling-Ausflüge auf die Ostsee. Die Heringsräucherei am Hafen knüpft an die lange Tradition der Fischverarbeitung an und bietet auch heute noch frisch geräucherten Fisch in idyllischem Ambiente.
Wunderschöne Sonnenuntergänge über der Ostsee können auf dem langen Hafensteg ebenfalls in vollen Zügen genossen werden und wer Snogebæk als Wasserratte oder Sonnenanbeter einen Besuch abstattet, der findet hier einen der schönsten Badestrände von ganz Bornholm vor, denn der Balka Strand ist schneeweiß, rund 2 Kilometer lang und malerisch von Dünen oder lichtem Kiefernwald umsäumt. Sportlich Aktive und Familien können sich auf eine Minigolfbahn im Zentrum von Snogebæk freuen, passionierte Golfliebhaber finden dazu nur wenige Autominuten entfernt den Nexø Golf Club bei Dueodde. Ein ganz besonderes Highlight im Veranstaltungskalender ist zudem das jährlich im Juli stattfindende Hafenfest. Dieses Fest wird von den Einwohnern von Snogebæk komplett in Eigenregie organisiert und die Bürger arbeiten dabei ehrenamtlich. Zwischen den Fischerhütten am Hafen werden Bühnen und Stände aufgebaut, sodass den Besuchern ein buntes Angebot aus Bühnenauftritten, regionale Leckereien, Spielen für Groß und Klein sowie Musik und Unterhaltung geboten wird.
Strandmarken
Strandmarken ist ein idyllisch gelegener Ort mit einer spannenden Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht und durch und durch von der Macht der Natur geprägt wurde. Denn ursprünglich war Strandmarken ein entlegenes Feldgebiet im Besitz des dänischen Königs, das mit Heide bewachsen war und als einfache Weide diente. Dieser Zweck steckt auch im Namen, der übersetzt "Strandweide" bedeutet. Doch das idyllische Bild wurde durch das problematische Sandtreiben getrübt; der Flugsand, der stark von den Dünen getrieben wurde, verteilte sich auf den Feldern, zwang die Bauern zur Aufgabe ihrer Höfe und führte zu einer schleichenden Entvölkerung der Region. Im 17. und 18. Jahrhundert entlasteten erlassene Gesetze die Bauern in diesem Gebiet bei Steuern und Abgaben, um sie trotz der widrigen Bedingungen zum Bleiben zu ermutigen - dennoch gab es in Strandmarken nur wenige Gehöfte und die Bornholmer hielten zudem an ihrem Recht fest, das Weideland ohne Aufforstung zu nutzen.
Der Wendepunkt in dieser Vorgehensweise kam schließlich im 19. Jahrhundert, als König Frederik VII. einen wohldurchdachten Schritt unternahm, um diese spezielle Region auf Bornholm doch noch zu retten. Der König verkaufte die betroffenen Ländereien rund um Strandmarken unter der Bedingung, dass die verbliebenen Höfe Wald aufforsteten. Dieser Akt sollte dazu beitragen, das fortschreitende Sandtreiben zu stoppen und die Dünen zu stabilisieren. Mit der Zeit wuchsen die gepflanzten Kiefern, und die Landschaft veränderte sich. Sie veränderte sich allerdings zu stark, denn das Waldgebiet breitete sich unkontrolliert rasant aus und drohte die Dünen im Jahre 1930 vollständig zu verdrängen. So wurde erneut mit Menschenhand eingegriffen und 140 Hektar Fläche unter Naturschutz gestellt, um die für Bornholm typische Dünenlandschaft zu erhalten.
Die Geschichte von Strandmarken nahm eine weitere Wendung nach dem Zweiten Weltkrieg, als der Wohlstand stieg und die Nachfrage nach Ferienhausgrundstücken in Strandnähe zunahm. Einerseits stellte der wachsende Tourismus eine lukrative Einnahmequelle für die Insel dar, doch waren dadurch auch die verbliebenen Dünengebiete bedroht. Daher wurden im Jahr 1967 weitere 640 Hektar von Strandmarkens Fläche unter Naturschutz gestellt und gleichzeitig gab es Freigaben für spezielle Baubereiche kleiner Ferienhäuser, um einen sensiblen Umgang mit der Landschaft zu gewährleisten.
Heute ist Strandmarken nicht nur ein Ort mit einer bewegten Geschichte, sondern auch ein friedlicher Ort, an dem die einzigartige Natur Bornholms in vollen Zügen genossen werden kann. Die schützenden Maßnahmen haben es ermöglicht, die Schönheit dieser Region zu bewahren und sie für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Strandmarken bietet durch diese Umsicht nicht nur traumhafte Strände und Dünenlandschaften, sondern auch eine lebendige Verbindung zwischen Natur und Geschichte.
Svaneke
Das reizende Svaneke ist nicht nur eine der ältesten Siedlungen auf Bornholm, da bereits seit dem 12. Jahrhundert durchgehend bewohnt, sondern auch Dänemarks kleinste und östlichste Kaufmannsstadt. Denn bereits im Jahr 1555 erhielt Svaneke das Stadtrecht, was es bereits im Mittelalter zu eine der kleinsten offiziell ernannten Städte des Landes machte und zum kaufmännischen Zentrum der Sonneninsel werden ließ. Der Hafen von Svaneke war dabei seit Beginn der Besiedlung Dreh- und Angelpunkt des Ortes, denn die Haupteinnahmequelle stellte der Fischfang sowie Fischhandel dar und sorgte so für einen bescheidenen Wohlstand in der Vergangenheit. Daher verwundert es nicht, dass das zentrale Leben des malerischen Ortes auch heute noch am Hafen stattfindet, in dem immer noch täglich frischer Fisch erworben werden kann, obwohl dieser bei der großen Ostseesturmflut von 1872 beinahe vollständig zerstört wurde und danach erst mühsam wieder aufgebaut werden musste. Heute erstrahlt aber nicht nur die Hafenkulisse mit seinen großen Lagerhäusern rundherum wieder in voller Pracht, sondern auch die farbenfrohen Fachwerkhäuser, die sich überall im Ort befinden und größtenteils aus dem 18. sowie 19. Jahrhundert stammen.
Dass sich diese historischen Bauten, neben den Wohnhäusern unter anderem auch das "Pakhuset" (ein großes Lagerhaus, das heutzutage ein Restaurant beherbergt) und die beiden Windmühlen (eine davon wird Stubmøllen genannt und ist mit dem Baujahr 1634 Dänemarks älteste Windmühle) selbst in der Gegenwart immer noch so gut erhalten zeigen, liegt neben dem aufmerksamen Engagement der Bewohner auch an einer sehr strengen Bauordnung seit den 1940er Jahren und einem im Jahr 1969 durch das Nationalmuseum erstellten Bewahrungsplan, der auch künftig die historische Architektur als Erbe von Svaneke erhält. Durch die sowohl freiwillige als auch offiziell angeordnete Hege und Pflege wird Svaneke umgangssprachlich auch liebevoll "Die Schöne" genannt, sodass die Kürung des Ortes zur "Schönsten Kleinstadt Dänemarks" im Jahr 2017 durchaus seine Berechtigung findet.
Dabei geholfen hat mit Sicherheit auch die bereits erwähnte Hafenkulisse, die nicht nur bei einem Spaziergang in der Abendsonne ein malerisches Fotomotiv liefert. Hier legen zwar bei weitem nicht mehr so viele Fischkutter wie früher an, aber dafür schaukeln die Segelyachten der Besucher friedlich im Hafenbecken und einige Cafés sowie Restaurants haben sich im Hafengebiet angesiedelt. Neben dem Haupthafen gibt es südlich des Zentrums am Leuchtturm übrigens auch noch den kleinen Hullehavn und im Norden den Vigehavn. Svaneke hat aber nicht nur Hafenromantik zu bieten, auch die inzwischen rot gestrichenen Kirche, einem der städtischen Wahrzeichen, ist ein beliebtes Fotomotiv; in der Bonbonkocherei "Svaneke Bolcher" können Besucher nicht nur das Herstellen sogenannter Bolcher (Bonbons, Hartkaramellen usw.) beobachten, sondern natürlich auch leckeres Naschwerk als Andenken für Daheim erstehen, es können alte Kaufmannshöfe und idyllische Gärten bewundert werden, Räuchereien, Galerien, Glasbläsereien sowie Keramikwerkstätten laden zum Erkunden ein und besondes in der Hauptsaison gibt es in den zahlreichen Läden allerlei zu entdecken. Für die ganze Familie empfiehlt sich zudem ein Ausflug in den Natur- und Vergnügungspark "Bornholm Brændesgårdshaven" (vorher nur die Öffnungszeiten checken), der mit Ruderbooten, Klettergerüsten, Bowling, Schwebebahn, Minigolf, einigen Tieren und einem großen Erlebnisbad für vergnügliche Stunden sorgt.
Svaneke bietet sich auf Grund seiner Lage, umgeben von Meer, Felsenküste, Feldern, Wiesen und Wald, aber auch ganz hervorragend dazu an, um von hier aus die vielseitige Natur und prächtige Landschaft der Insel auf kilometerlangen Rad- und Wanderwegen zu erleben. Übrigens hat das Gestein in diesem Gebiet mit seinem Namen Svanekegranit der Stadt auch geologisch Tribut gezollt und die hügelige Felsenlandschaft mit seinen Hochheidemooren und Klüften lässt nicht nur die Herzen von Naturliebhabern höher schlagen. Natürlich kommt aber auch das Badevergnügen beim Urlaub in und um Svaneke nicht zu kurz, denn vor allem mit dem Auto oder auch dem Rad lassen sich Bornholms schönste Strände, wie etwa Balka Strand (ca. 10 km südlich) und Dueodde Strand (ca. 16 km ebenfalls südlich) schnell und unkompliziert erreichen. Beide Sandstrände sind sehr kinderfreundlich mit nur langsam tiefer werdendem Wasser, breit und langgezogen angelegt und für alle gut zugänglich. Svaneke selbst bietet am Hullehavn einen eigenen kleinen Strandabschnitt (lediglich 8 m lang), der allerdings mit vielen Steinen belegt ist, sodass es sich empfiehlt, hier zum Baden das Sprungbrett zu benutzen.
Sømarken
Einst war das Leben im Gebiet Sømarken ausschließlich von harter Arbeit und Entbehrungen geprägt; die Bewohner lebten von der Landwirtschaft und versuchten, sich mit Fisch von kleinen Anlegern an der Küste zusätzlich zu versorgen. Doch der Flugsand machte gute Ernten nahezu unmöglich und der ohnehin karge Boden versprach wenig Ertrag. Diese widrigen Bedingungen führten dazu, dass sich aus Sømarken auch über Jahrhunderte hinweg kein blühender Ort entwickelte. Viele Bewohner verließen daher das Gebiet, siedelten sich anderswo auf Bornholm an und sogar noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollen Fischer rund um Sømarken in den Dünen in ärmlichen Verhältnissen regelrecht gehaust haben.
Doch mit dem aufkommenden Tourismus auf Bornholm trat für Sømarken endlich der Wandel vom entbehrlichen Dasein zum entwicklungsreichen Leben ein. Sogar der Sand, der in längst vergangenen Zeiten für so viel Ärger sorgte, wurde von den Urlaubern zum Anziehungspunkt. Ebenso stellte sich die naturschöne Lage mit Kiefernwäldchen, Dünen und weitläufiger Landschaft als sehr reizvoll heraus. Auch heute noch lädt der feine weiße Sandstrand zu schönen Badetagen ein und ist auf Grund seiner Weitläufigkeit eigentlich nie überlaufen. Durch das touristische Interesse veränderte sich das Gebiet Sømarken ziemlich rasch und wurde in zwei Ortsteile aufgeteilt: In Øster Sømarken und in Vester Sømarken.
Der Ortsteil Øster Sømarken besteht hauptsächlich aus dem kleinen Hafen "Bakkerne Havn", um den sich einige Fischerhütten und eine Räucherei mit eigenem Restaurant gruppieren. Dieser Hafen, über eine Brücke und eine Mole erreichbar, erzählt seine eigene Geschichte, denn lange Zeit erhielt er wenig Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit der Fischerei auf Bornholm. Erst in den 1980er Jahren wurde er ausgebaut und präsentiert sich heute als malerisches Ausflugsziel. In Øster Sømarken gibt es immer noch einen hauptberuflichen Fischer, der einen Teil seines Fangs direkt vor Ort verkauft; der Rest geht an die bekannte Räucherei „Bakkarøgeriet“, die nicht nur köstlichen Räucherfisch anbietet, sondern auch für ihre gemütlichen musikalischen Veranstaltungen auf der ganzen Insel bekannt ist.
Der Ortsteil Vester Sømarken besteht fast ausschließlich aus Ferienhäusern, die sich gut im Kiefernwald hinter den Dünen verstecken. Somit kann dieser Teil vom Sømarken-Gebiet im Grunde auch als reines Ferienhausgebiet betrachtet werden. Durch das Errichten von unterschiedlichen Ferienhaustypen kann hier mittlerweile inmitten einer idyllischen Landschaft direkt an der bezaubernden Ostsee der Urlaub verbracht werden, ob nur traut zu zweit oder mit der ganzen Familie. Einkäufe lassen sich im Nachbarort Pedersker erledigen und die denkmalgeschützte Wassermühle Slusegaard Vandmølle bietet ein interessantes Ausflugsziel in gerade einmal vier Kilometern Entfernung.
Attraktionen:
Almindingen Skov bei Aakirkeby
Der Almindingen Skov stellt einen zauberhaften Ort der Ruhe und Schönheit dar und ist tatsächlich Dänemarks fünftgrößter Wald (Adresse zum Navigieren: Almindingsvej 40, 3720 Aakirkeby). Mit markierten Wanderwegen durch majestätische Waldgebiete und vorbei an kristallklaren Seen bietet der Almindingen Skov ein unvergessliches Naturerlebnis. Als einer der Highlights ist hierbei der Rytterknægten zu nennen, mit 162 Metern der höchste Punkt der Insel, der einen atemberaubenden Panoramablick über Bornholm ermöglicht und ein wundervolles Gefühl von Weite vermittelt. Der Wald ist aber nicht nur ein Ort für begeisterte Naturfreunde, sondern auch ein lebendiges Ökosystem mit einer reichen Vielfalt an Flora und Fauna.
Bornholms Kunstmuseum bei Gudhjem
Das Bornholms Kunstmuseum wird zur Zeit neu gebaut und öffnet seine Pforten im Jahr 2026 wieder für die Besucher.
Das Kunstmuseum liegt ungefähr 6 km nördlich von Gudhjem entfernt, direkt an der nationalen dänischen Radroute Bornholm Rundt, und beherbergt eine beeindruckende Sammlung Bornholmer Kunstwerke. Von Gemälden über Skulpturen bis hin zu zeitgenössischen Ausstellungen bietet es einen umfassenden Überblick über die künstlerische Entwicklung auf der Insel, sodass der Besuch eine spannende Reise durch verschiedene Epochen und Stile sowie die kreative Vielfalt der Bornholmer Kunstszene darstellt.
Die Erbseninseln
Ertholmene, zu Deutsch "Erbseninseln", bestehend aus den beiden bewohnten Eilanden Christiansø und Frederiksø, dem Vogelreservat Græsholmen sowie weitere Felsen, sind kleine Inseln mit großer Geschichte. Unter den historischen Gebäude, die allesamt unter Denkmalschutz stehen, befinden sich auch Festungen und charmante Häuser, die von maritimen Abenteuern sowie strategischer Bedeutung erzählen. Ein Besuch auf diesen Inseln kann in den Sommermonaten vom Hafen von Gudhjem aus unternommen werden, der sich wie eine Reise in die Vergangenheit anfühlt, begleitet von malerischen Ausblicken auf das Meer.
Dueodde Strand an Bornholms Südostspitze
Dueodde Strand bietet ein wahres Paradies für Sonnenanbeter sowie Meeresliebhaber gleichermaßen und erstreckt sich kilometerlang mit feinem, weißen Sand und tiefblauem Wasser an der südöstlichen Küste der Insel. Die flachen Gewässer machen den Dueodde Strand ideal für den gelungenen Badespaß mit der ganzen Familie und die feinen Sanddünen laden zu erholsamen Spaziergängen ein. Der wohl schönste Strand von Bornholm ist dabei nicht nur ein Ort der Entspannung, sondern auch ein Naturschatz, der durch seine Schönheit und Unberührtheit besticht.
Die 4 Rundkirchen auf Bornholm
Die Rundkirchen von Bornholm sind architektonische Meisterwerke und kulturelle Schätze. Die Østerlars Kirche zum Beispiel, die größte der vier Rundkirchen, fasziniert mit ihrem einzigartigen Bau und einer fesselnden Geschichte, ebenso die anderen Rundkirchen. Spannend ist hierbei vor allem der Aspekt, dass diese mittelalterlichen Kirchen nicht nur für den Gottesdienst genutzt wurden, sondern auch als Verteidigungsanlagen und Aufbewahrungsorte für die Dorfgemeinschaft dienten.
Ekkodalen im Almindingen Skov
Ekkodalen (zu Deutsch: Das Echotal), befindet sich im Zentrum von Bornholm, inmitten des Almindingen Skov, und präsentiert sich als größtes sowie längstes Spalttal Dänemarks als natürliche Schönheit (Adresse zum Navigieren: Ekkodalshuset, Ekkodalsvejen 5, 3720 Aakirkeby). Das idyllische Tal verfügt mit dem Gedebæksfald über einen eigenen Wasserfall (am besten bei der Eis- und Schneeschmelze zum Frühjahr oder im regenreichen Herbst zu bewundern) und ist von üppiger Vegetation umgeben. Der mystisch anmutende Ort lädt dazu ein, die Stille zu genießen, das Rauschen des Wassers zu hören und sich inmitten unberührter Natur zu entspannen - ein perfektes Ziel für Naturliebhaber und Ruhesuchende.
Hammershus bei Sandvig
Hammershus ist ein beeindruckendes mittelalterliches Bollwerk, das auf den Klippen von Nordbornholm thront (als Adresse zum Navigieren: Slotslyngvej 9, 3770 Allinge). Als Nordeuropas größte Burgruine bietet es nicht nur eine atemberaubende Aussicht auf die Ostsee, sondern erzählt auch Geschichten von königlichen Intrigen und historischen Kriegen. Die imposanten Überreste zeugen von einer Zeit, als Hammershus Bornholms Verteidigungslinie gegen feindliche Invasoren bildete. Ein Spaziergang durch diese majestätische Festung ist eine Reise in die Vergangenheit, umgeben von einer einzigartigen Landschaft.
Helligdomsklipperne bei Gudhjem
Helligdomsklipperne (zu Deutsch: Die Heiligtumsfelsen) an der Küste von Gudhjem präsentieren eine dramatische Felslandschaft, geformt durch Jahrhunderte der Erosion. Die imposanten Felsen ragen aus dem klaren Wasser empor und bieten Fotografen und Naturfreunden gleichermaßen spektakuläre Motive. Der Ort ist nicht nur eine visuelle Pracht, sondern auch ein Zeugnis für die Kräfte der Natur, die Bornholms Küste vor langer Zeit geformt haben.
Oluf Høst Museum in Gudhjem
Ein Höhepunkt für Kunstliebhaber ist das Oluf Høst Museum. Oluf Høst, gebürtiger Gudhjemmer, war ein renommierter dänischer Maler des 20. Jahrhunderts. Das Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung seiner Werke und ermöglicht Einblicke in das künstlerische Erbe der Stadt. Seine Bilder sind von der rauen Schönheit der Insel Bornholm und den Farben des Lichts inspiriert, die die Region prägen.
Skt. Nicolai Kirke in Rønne
Die Skt. Nicolai Kirke in Rønne als ältestes erhaltenes Bauwerk von Bornholm stellt ein faszinierendes Beispiel mittelalterlicher Architektur dar und prägt mit ihrem charakteristischen weißen Anstrich sowie den roten Ziegeln auch heute noch das Erscheinungsbild der Inselhauptstadt. Besucher können im Inneren der Kirche die ruhige Atmosphäre genießen und in die reiche Geschichte des Gotteshauses eintauchen, das bereits seit dem 13. Jahrhundert Gläubige und Neugierige gleichermaßen anzieht.