Die Insel des Riesen

Die Insel Laesø wird auch Laesoe oder "Vor Frue Land" genannt, ist 101km² groß und stellt mit knapp 2000 Einwohnern die am dünnsten besiedelte Gemeinde Dänemarks dar. Der Name des Eilands wurde von dem sagenhaften Riesen Ägir abgeleitet, der auch Lær oder Hlér genannt wird, und in der nordischen Mythologie den Gott des Meeres verkörpert. Das ø ist der dänische Begriff für "Insel", somit ist Laesø die "Insel des Ägir".

Aus dem Meer geboren

Vor ungefähr 3000 Jahren hob sich die Insel aus dem Meer und wurde im Zuge der Völkerwanderung schnell besiedelt. Auch heute hebt sich Læsø ungefähr 6mm pro Jahr und vergrößert sich dabei, was auch durch immer neue Strandwälle aus Steinen und Blockwerk geschafft wird. Der Læsø-Stein in Nordmarken weist mit der Inschrift "Her fœdtes Læsø af havet" (zu Deutsch "Hier stieg Læsø aus dem Meer") auf die vermutlich älteste Erhebung der Insel hin und die kleine vorgelagerte Insel Stokken, die zu Fuß durch einen flachen Priel zu erreichen ist, stellt hingegen die jüngste Erhebung Læsøs dar. 

Hier steht die Natur im Vordergrund

Auf der Insel wird ganz besonders viel Wert auf einen sanften Tourismus inmitten der einzigartigen Natur gelegt. Ca. ein Viertel der gesamten Inselfläche stehen unter Naturschutz, weitere 45% sind unbebaut und befinden sich im Naturzustand bzw. werden als Plantagen betrieben. Hier wachsen seltene Pflanzen, liegen riesige Steine inmitten der weiten Marschlandschaft und auf Rønnerne brüten seltene Vögel.

Wüsten gibt es auch in Dänemark

Die Strände von Læsø zeichnen sich durch den feinen Sand, das saubere Wasser und die seichten Küstenstreifen mit Sandboden aus, die sehr kindersicher sind. Zudem ist das Klima auf Læsø ganz anders als auf dem Festland, denn die Insel gehört zu dem sogenannten "dänischen Wüstengürtel", da die Sommer recht trocken sind. Während der Sommermonate sind die Niederschläge außerdem so gering, dass Bäche und kleinere Teiche bis auf den Grund austrocknen können.

Von Salz bis hin zum Silberschatz

Überall auf der Insel kann man sich von der Geschichte und den Besonderheiten Læsøs verzaubern lassen und historische Stätten der Salzgewinnung, die im Naturcenter Aktivitäten für Groß und Klein anbieten, sind ein beliebtes Ausflugsziel. Auch der 250 Jahre alte, seetanggedeckten Museumshof "Hedvigs Hus" ist für geschichtsinteressierte Urlauber eine lohnenswerte Empfehlung. Verschiedene Museen geben zudem Einblicke in das bäuerliche Leben, Seefahrt und Fischfang und bieten einen legendären „Silberschatz“.

Willkommen in der Abwechslung!

Die wunderschöne Natur und die öffentlichen Attraktionen bieten Möglichkeiten zu Radfahrten, Minigolf und Golf, Spaziergängen, Tennis, Angeln, Tauchen, Fallschirmspringen, Surfen, Reiten und Pferdewagen fahren. Außerdem gibt es die Möglichkeit, vom Spezialschiff „Seadog“ aus die zahlreichen Seehunde, die rund um Læsø leben, zu beobachten. Und das "rote Gold" der Insel, der Jomfruhummer (eine Art Mini-Hummer) sollte unbedingt einmal probiert werden - er gilt in Europa als absolute Delikatesse und wird überall auf der Insel angeboten.


Attraktionen:

Dünenwald Læsø Klitplantage

Die isolierte Lage der Insel hat dazu beigetragen, dass hier eine ganz besondere Flora und Fauna mit vielen seltenen Arten vorhanden ist, die besonders bei Botanikfreunden auf großes Interesse stößt. Ende des 19. Jahrhundert begann mit der Anlegung der Læsø Klitplantage der Küstenschutz auf der Insel und die Dünenpflanzung umfasst heute 1875 Hektar.

Die Pflanzung weist acht gekennzeichnete Wanderwege  zwischen 1 und 7km Länge auf und auch ein extra angelegter Radweg sowie Reitwege sind vorhanden. Darüber hinaus gibt es drei Lagerfeuerplätze, öffentliche Toiletten und einen Lagerplatz. Der Aussichtsturm beim Hügel Højsande bietet einen herrlichen Blick über die gesamte Dünenplantage und bei klarem Wetter hat man freie Sicht bis zum Festland.

Zu der Læsø Klitplantage gehört auch ein Teil des größten Heidemoorgebietes in Dänemark, der sogenannten „Kærene“. Diese Landschaft entstand zwischen der jüngsten Bronzezeit und der ältesten Eisenzeit und präsentiert sich zwar als sumpfig, aber dennoch abwechslungsreich. Zahlreiche Tümpel, kleine Seen und mit Heidekraut bewachsene Flächen fügen sich harmonisch ein.

Salzhütte auf Læsø

Die Salzgewinnung war im Mittelalter ein wichtiger Wirtschaftsfaktor auf der kleinen Kattegatinsel, sodass sich eine regelrechte Siedesalz-Industrie entwickelte und die Bewohner zu einigem Wohlstand brachte. Allerdings war irgendwann sämtliches Brennholz aufgebraucht und die Salzgewinnung versiegte.

Erst in den 1920er Jahren wurde mit einer gezielten Wiederaufforstung begonnen, sodass auch heute noch der Baumbestand ein wenig spärlicher daherkommt. Dennoch werden seit den 1980er Jahren für den Tourismus und als Projekt überall Salzsiedehütten wieder aufgebaut und auch betrieben. So ist das Læsø-Salz mittlerweile überall in Dänemark erhältlich und aus der Lake, die beim Salzsieden übrigbleibt, werden dermatologische  Produkte gegen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis hergestellt.

Ein Besuch in einer Salzsiedehütte ist somit nicht nur historisch spannend, sondern auch sehr lehrreich und gibt einen Einblick in die Herstellung eines universellen Naturproduktes.