Wissenschaftliche Erklärung der Aurora Borealis

Nordlichter (lat. Aurora Borealis), auch als Polarlichter bezeichnet, entstehen, wenn Sonnenwind auf die Magnetosphäre trifft. (Magnetopshäre ist das Gebiet des Weltraums, welches durch das Erdmagnetfeld gesteuert wird.) Dabei gelangen elektrisch geladene Teilchen (Elektronen) mit hoher Geschwindigkeit in die Atmosphäre. Sauerstoff- und Stickstoffpartikel übertragen ihre Energie in Form von kleinen Lichtblitzen (Photonen) auf die beiden Gase. Wenn viele Partikel die Atmosphäre bombardieren, wird die Lichtabgabe so groß, dass wir die Erscheinung am Nachthimmel erkennen können.

Die Lichterscheinungen sind am besten nachts zwischen 21 Uhr und 2 Uhr zu beobachten. Die mit dem "Kp-Index" (0 - 9) bezeichnete geomagnetische Aktivität ist ein hilfreicher Indikator zur Sichtung von Nordlichtern. Außerdem muss der Himmel klar sein und ein schwacher Mond sowie eine Umgebung ohne Fremdlichter wie von Städten oder Autos erleichtert das Entdecken des Phänomens.

Die Farben der Nordlichter können zudem variieren, am häufigsten ist ein helles Gelbgrün. Dieses entsteht, wenn energiereiche Partikel in etwa 100 km Höhe auf Sauerstoffmoleküle treffen. Sauerstoffmoleküle in ca. 300 km Höhe haben rubinrotes Nordlicht zur Folge. Stickstoff in geringerer Höhe erzeugt blaues Licht und größerer Entfernung zur Erdoberfläche entstehen violette Farbtöne. Je nach Farbmischung wird rosa und weißes Licht sichtbar.

Bereits in einer 2500 Jahre alten babylonischen Keilschrift wurde das Phänomen eines Polarlichtes dokumentiert und in China wurde die Erscheinung bereits vor 4500 Jahren beschrieben. Die nordischen Götter gaben mit den Lichtern nach der Überlieferung den Erdenbürger bestimmte Zeichen, die auf bevorstehendes Unheil hinwiesen.

Nordlichter auch in Dänemark?

Bislang glaubte man, dass das Phänomen der Nordlichter ausschließlich Island-, Norwegen-, Finnland- und Schweden-Urlaubern vorbehalten sei, aber das stimmt nicht: Alleine im September 2019 wurden mehrere Fotoserien veröffentlicht, die das Naturschauspiel "Aurora Borealis" von der Jammerbucht aus zeigen und die Faszination für diese einzigartige Erscheinung noch einmal beflügeln.

Wo auch immer in Skandinavien man die Nordlichter bestaunen möchte, eines sei allerdings erwähnt: In den Sommermonaten ist eine Sichtung aufgrund der langen Sonnenscheindauer und des relativ hellen Himmels kaum möglich.

Auswirkungen auf Flugzeuge und Satelliten

Die durch die energiereichen Teilchen des Sonnenwindes erzeugten elektromagnetischen Felder können schädigende Wirkung auf Satelliten haben und Flugzeuge werden umgeroutet. Funkamateure wiederum können die Signalreichweite erhöhen.

Vorhersage per App

Die "Aurora" Polarlicht-Vorhersage-App (für Android und für iOS) erleichtert die Planbarkeit einer Sichtung.