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Alles begann als Hafen der Kaufleute

Kopenhagen ist die Hauptstadt Dänemarks, befindet sich auf der malerischen Ostseeinsel Seeland und stellt sowohl das kulturelle als auch das wirtschaftliche Zentrum des Landes dar. In der Stadt sind das Parlament, das höchste Gericht und die Regierung angesiedelt, aber auch Königin Margarethe II hat dort ihre Hauptresidenz. Damit zählt die Stadt auch zu den bedeutendsten Metropolen Nordeuropas, hat einen bekannten Hafen und ist ein beliebtes Reiseziel. Kopenhagen beheimatet im Ballungsraum über 1,3 Millionen Einwohner und zählt zu einer der Städte mit der höchsten Lebensqualität weltweit (Im Jahre 2022 Platz 2 hinter Wien).

Im Mitteldänischen hieß die Stadt Køpmannæhaf, was so viel bedeutet wie „Hafen der Kaufleute“ und dadurch den Stellenwert der Kaufleute im Mittelalter verdeutlichte. Erstmals als Havn (Hafen) wurde der Ort bereits im Jahre 1043 erwähnt, parallel zur latinisierten Namensform Hafnia.

Mit Fisch und Handel durch bewegte Zeiten

Zur Sicherung des kleinen Handelshafens an der Fischersiedlung ”Havn”, wurde im 12. Jahrhundert am Öresund eine Burg errichtet. Dazu kam aber auch noch die günstige Lage, die ungefähr zwischen dem wichtigen Bischhofssitz Roskilde und dem skandinavischen Erzbischofssitz im schwedischen Lund (gehörte damals zu Dänemark) lag und damit von Bedeutung war. Die mit der Burg neu errichtete Siedlung erhielt daher wie bereits erwähnt den passenden Namen Køpmannæhafn. Das erste Stadtrecht erhielt Kopenhagen bereits 1254 vom Bischof Jakob Erlandsen, jedoch kam es in den Jahren 1362 sowie 1368 auch zu Plünderungen und Zerstörungen an Stadt und Burg, da Kopenhagen als Konkurrenz der Hanse gesehen wurde. Nachdem es 1428 zu einem erneuten Angriff kam, war der Hafen zeitweise durch Schiffwracks blockiert.

Die Entwicklung war nun jedoch in vollem Gange, sodass die wiederaufgebaute Stadt die Residenz des Königs wurde und 1443 von Roskilde die Hauptstadtfunktion übernahm. Unter Christian IV. machte Kopenhagen im 17. Jahrhundert erneut eine große Entwicklung.

Im weiteren Verlauf seiner Geschichte musste Kopenhagen allerdings immer wieder Katastrophen, Seuchen und Kriegen trotzen. Von 1658 bis 1659 war Dänemark von den Schweden vollständig besetzt, so dass nur Kopenhagen einer Belagerung standhielt. Durch den Frieden von Roskilde im Jahr 1658 und der Tatsache, dass die damals ostdänischen Provinzen Schonen und Blekinge an die Schweden abgetreten werden mussten, wurde Kopenhagen zur Grenzstadt. Als im 18. Jahrhundert die Pest ausbrach, starb ein Drittel der Bewohner und Stadtbrände machten Kopenhagen ebenfalls zu schaffen. Jedoch führte der Wiederaufbau auch zu der heutigen Altstadt, die vom damaligen Baustil des 18. Jahrhunderts geprägt ist.

Einst Schlachten und Kriege, heute Dänemarks moderne Hauptstadt

Auch von zwei großen Seeschlachten mit den Engländern musste sich Kopenhagen lange erholen und durch Demonstrationen 1848 wurde der damalige König zu Reformen sowie dem Erlass eines Grundgesetzes gezwungen. Ferner verließen nach dem Krieg von 1864, nach dem Verlust von Schleswig und Holstein, auch viele deutschsprachige Beamte und Kaufleute die Stadt, die vorher jahrhundertelang Kopenhagen mitgeprägt hatten.

Im späten 19. Jahrhundert, im Zuge der Industrialisierung, wuchs die Stadt durch Zuwanderung vom Land an, Parks wie das Tivoli (heute ein beliebter Freizeitpark) entstanden und um die Mittelalterstadt wuchsen schnell Arbeiter- und Bürgerviertel, die bis heutige noch mit den Häusern aus den Jahren 1870 bis 1900 bestaunt werden können.

Im zweiten Weltkrieg wurde Kopenhagen am 9. April 1940 kampflos von deutschen Truppen eingenommen und war wie ganz Dänemark bis zum 5. Mai 1945 besetzt. Die Stadt blieb von Kriegszerstörungen jedoch zum Glück größtenteils verschont.

Durch den späteren Ausbau der S-Bahnlinien lagerten sich die Wohnquartiere immer weiter ins Umland aus, allerdings war der Standard in den neuen Siedlungen deutlich höher als in den alten Innenstadtsiedlungen, sodass zwischen 1960 und 1990 die Einwohnerzahl sank. Seit 1990 ist die neue Stadtentwicklung in vollem Gange, viele neue und moderne Bauten wie das Opernhaus oder die Dänische Königliche Bibliothek „Der schwarze Diamant” entstanden, die Metro wurde erweitert und die Stadt zieht bis heute Menschen aus aller Welt zum Leben, Arbeiten und Urlaubmachen an.

Nachhaltige Lebensweisen und hohe Lebensqualität

Lebensqualität bedeutet in Kopenhagen auch eine nachhaltige Lebensweise und so hat die Stadt das Ziel, bis 2025 als erste Hauptstadt CO2-neutral zu werden. Damit einhergehend wird in allen Bereichen nach Lösungen gesucht, um beispielsweise die Häfen so sauber zu bekommen, dass man darin schwimmen und Meerestiere züchten kann, die Infrastruktur weiter auszubauen, sodass Fahrrad- als auch Bahnverkehr dominieren und das Stadtbild durch viele Grünflächen zu prägen.

Kopenhagen mit dem Fahrrad entdecken

Durch diese bewussten Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit verwundert es auch nicht, dass Kopenhagen eine absolute Fahrradstadt ist; egal, ob auf dem Arbeits- oder Schulweg, für Ausflüge oder Transporte, das (Lasten-)Rad hat sich zum Hauptverkehrsmittel entwickelt, auch, weil 2016 das erste Mal seit 1970 wieder mehr Fahrräder als Autos in der Innenstadt gezählt wurden. Mittlerweile wurde ein Radwegenetz von rund 400 km (Stand 2018) ausgebaut und die Kopenhagener nutzen gern ihre Fahrräder, weil sie so schneller an ihr Ziel kommen.

Seit 2006 arbeitet die Politik zudem konsequent daran, die Autos im Innenstadtbereich zu reduzieren, die Lärm- und Luftverschmutzung zu senken und Dänemarks Hauptstadt bis 2025 zur besten Fahrradstadt der Welt auszubauen. Dafür bietet Kopenhagen schon jetzt eigene Radspuren und Radautobahnen, überall Fahrradständer zum Ausleihen eines E-Bikes und Radparkhäuser. Der Fahrradverkehr an Pendlerwegen soll auf über 50 Prozent steigen.

Mit gemieteten E-Bikes, die mit GPS ausgestattet sind und bis zu 22 km/h fahren, kann man darüber hinaus auch als Tourist ganz toll die Stadt erkunden und kommt schnell überall hin. Auch in den Kopenhagener S-Bahnen dürfen die Fahrräder übrigens immer kostenlos mitgenommen werden, nur am Bahnhof Nørreport ist das Ein- und Aussteigen im Berufsverkehr nicht gestattet. In den Regional- und Lokalbahnen sowie in der Kopenhagener Metro können Räder ebenfalls mitgenommen werden, hier benötigt man jedoch ein Fahrradticket und zu gewissen Zeiten dürfen im Berufsverkehr ebenfalls keine Fahrräder mitgeführt werden.

Die Freistadt in der Stadt - Christiania

Im Jahre 1971 wurde das ehemalige Kasernengelände von einigen freiheitsliebenden Dänen besetzt und hat sich bis heute zu einem selbstverwalteten multikulturellen Freiraum weiterentwickelt. Faktisch gibt es in Christiania keine staatliche Kontrolle, weder durch Polizei noch andere Staatsorgane. Einerseits wird dieser Freiraum, wegen seiner Wirkung als Touristenmagnet, sehr geschätzt, andererseits gibt es seitens dänischer Politiker immer wieder Bestrebungen der Freistadt ein Ende zu bereiten, bis heute erfolglos. Mittlerweile bieten Bewohner des Viertels sogar Führungen an.

Der Charme der Bewohner und deren alternative Lebensweise hat über die vergangenen vierzig Jahre das gesamte Erscheinungsbild dies ganz besonderen Stadtteils von Kopenhagen geprägt. Die wenigen geltenden Gesetze sollten Sie aber unbedingt beachten, da im Zweifelsfall das Faustrecht regiert! Die Regeln verbieten Diebstahl, Gewalt, Feuerwaffen, Messer, kugelsichere Westen, harte Drogen und Abzeichen von Motorradclubs. All dies sollten Sie leicht einhalten können. Problematischer ist es sich als Tourist an das Fotografierverbot zu halten, in zumindest einigen Straßen ist jegliches Fotografieren unerwünscht und wurde in der Vergangenheit schon mit der Zerstörung der Kamera durchgesetzt.

Es lohnt sich hingegen durchaus einen Blick in die Werkstatt zu werfen, in der die berühmten und in der Innenstadt gern genutzten dreirädrigen Christiania-Bikes in Eigenproduktion gefertigt werden. Das betreten dieses Freiraumes erfolgt natürlich auf eigene Gefahr. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben aber gezeigt, dass friedfertiges Miteinander eines der höchsten Güter dieser Freistadt sind, die sich aber auch zu verteidigen weiß.

Attraktionen:

Amalienborg Slot

Wenn die Königin im Hause ist, wird die Flagge gehisst und Sie können um 12 Uhr vor dem Schloss die Wachablösung der Garde beobachten. Eines der zum Schloss gehörenden Gebäude kann besichtigt werden, es ist zu einem Museum umfunktioniert worden, in dem eine Vielzahl an Objekten aus der Geschichte der königlichen Familie ausgestellt sind.

ARKEN Museum für Moderne Kunst

"Arken" ist ein Museum für moderne Kunst in Ishøj, einer Vorstadt südlich von Kopenhagen. 1996 eröffnete das Museum, welches überwiegend Werke von nordischen Künstlern der Gegenwart zeigt. Unter den 300 Werken kann man aber auch Kunst von etablierten Künstlern wie Olafur Eliasson, Damien Hirst und Andres Serrano wiederfinden. Die küstennahe Lage des Museums und seine dekonstruktivistische Architektur machen auch das Museumsgebäude zu einem kulturellen Erlebnis.

Bronzestatue "Die kleine Meerjungfrau"

Die direkt an Kopenhagens Uferpromenade beheimatete Statue stellt ein nationales Wahrzeichen und ein Synonym für die Stadt dar. Der dänische Schriftsteller Hans Christian Andersen ist ihr Schöpfer, er schrieb das Märchen von der kleinen Meerjungfrau im Jahre 1837. 1913 schuf der Kopenhagener Bildhauer Edvard Eriksen die Statue nach der Romanvorlage. Im Laufe der jüngeren Geschichte musste das nur 125 cm große Wahrzeichen etlichen Vandalismus über sich ergehen lassen, doch das Symbol Dänemarks wird immer wieder in seinen Ursprungszustand zurückversetzt.

Børnenes Museum - das Museum für Kinder im Nationalmuseum

Hierbei handelt sich um ein speziell auf Kinder ausgerichtetes Museum und lässt diese mit unzähligen Aktivitäten spielerisch und mit viel Freude in die Vergangenheit eintauchen. So können Ihre Kinder unter anderem das  Gewicht einer echten Armbrust aus dem Mittelalter kennenlernen, mal selbst zum Ritter in einer echten Rüstung werden oder Kleidung aus der Zeit der Kindheit ihrer Großeltern anprobieren.<br>Will man als Familie die Dänische Museenlandschaft erkunden, ist das Kopenhagener Nationalmuseum mit seinem Kindermuseum sicherlich die allererste Wahl.

Det kongelige Teater

Det Kongelige Teater (dänisch für "Das königliche Theater") ist das dänische Staatstheater in Kopenhagen. Seit 1874 befindet es sich in der Innenstadt Kopenhagens am Platz Kongens Nytorv und ist somit eines der ältesten Gebäude der Stadt. In Zusammenarbeit mit dem modernen Schauspielhaus und Opernhaus, welche beide Ende der 2000er gebaut wurden, zeigt das renommierte Kongelige Teater Stücke in den Bereichen Schauspiel, Oper, Ballett und Konzerte. Dabei konzentriert sich das Opernhaus hauptsächlich auf Opern und Konzerte, das Schauspielhaus auf Theaterstücke und das Kongelige Teater befasst sich überwiegend mit Ballettaufführungen. Nicht nur für Kulturbegeisterte gehört ein Blick auf und in das Kongelige Teater zum Pflichtprogramm eines Kopenhagen Besuchs.

Freizeitpark Bakken

Mit dem Lauf der Jahrhunderte entwickelte sich der Park zu der Mischung aus klassischen und modernen Fahrgeschäften und Attraktionen, die er heute ist. Hierzu gehört auch eine 1932 in Betrieb genommene Holzachterbahn. Der Park hat keinen festen Eintrittspreis, sondern es wird für jede Fahrt ein Einzelpreis verlangt, denn der Park ist kein Konzern, sondern ein Verein aus 57 selbstständigen Geschäftsleuten und das bedeutet Vielfalt, Charme und Tradition. Er ist auch nicht zuletzt wegen der für dänische Verhältnisse günstigen Restaurants ein Treffpunkt für Jung und Alt. Dieser Freizeitpark ist etwas ganz besonderes, was man nicht zuletzt daran sieht, dass er mit etwa 2,7 Millionen Besuchern jährlich eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Dänemarks überhaupt ist.

Freizeitpark Tivoli

Der Tivoli in Kopenhagen wurde bereits 1843 erbaut und zählt heut zu einer der bekanntesten Attraktionen der Stadt. Der Freizeitpark bietet eine Vielzahl von Fahrgeschäften, von Achterbahnen bis hin zu Karussells, sowie viele Restaurants und Konzerte. Der Park ist darüber hinaus weltweit berühmt für seine wunderschöne Beleuchtung bei Nacht und seine jährlichen Feiertage wie Halloween und Weihnachten. Mit diesem rundum stimmigen Ambiente zieht der Tivoli jedes Jahr Millionen von Besuchern in jedem Alter an.

Louisiana Museum für Moderne Kunst

Dänemarks weltberühmtes Museum liegt nördlich von Kopenhagen direkt am Öresund mit Blick auf Schweden. Das 1958 gegründete Museum für Moderne Kunst zieht alljährlich hunderttausende Kunstbegeisterte an. Ihnen erwartet eine weitläufige Parklandschaft mit Skulpturen von renommierten Künstlern wie Henry Moore oder Alexander Calder. Im architektonisch höchst interessanten Museumsgebäude werden Werke von Picasso, Andy Warhol und Roy Lichtenstein ausgestellt. Dabei liegt der Schwerpunkt der Sammlung auf internationale Kunst nach den 50er Jahren. Aber auch dänische Kunstgrößen wie Asger Jorn, Richard Mortensen und Per Kirkeby sind vertreten. Das Museum eröffnet darüber hinaus mehrere Wechselausstellungen pro Jahr.

Rosenborg Slot

Das mit seinen Türmchen und Spitzen scheinbar direkt aus einem Märchen stammende Schloss wurde bis 1710 als königliche Residenz genutzt.1833 entschloss sich König Friedrich VI., das Schloss und die dort aufbewahrten Sammlungen in ein Museum umzuwandeln, welches schließlich 1838 eröffnet wurde. In der Schatzkammer sind unter anderem die Kronjuwelen und der Schmuck der Königin ausgestellt. Im Bankettsaal ist der königliche Thron, der Legende nach geschaffen aus dem Horn eines Einhorns, bewacht von drei silbernen Löwen zu sehen.

Rundetårn

Der "Rundetårn" (dänisch für "runder Turm") ist ein Turm im historischen Stadtkern Kopenhagens. König Christian IV. ließ ihn 1642 als Observatorium errichten. Als ältestes funktionsfähiges Observatorium Europas ist der Turm ein bekanntes Ausflugsziel. Besonders bei Touristen ist die Aussichtsplattform des Turmes, von wo aus man bis nach Schweden blicken kann, sehr beliebt. Der Weg zum Dach führt über einen 209 m langen ansteigenden spiralförmigen Gang der sich im Inneren des Turmes nach oben windet. Der Gang wurde früher auch von Kutschen befahren, welche Bücher oder Material für das Observatorium nach oben brachten. Auf dem Weg nach oben gibt es auch Zugänge zur anliegenden Universitätsbücherei und der Dreifaltigkeitskirche.

Staatliches Kunstmuseum

"Statens Museum for Kunst" (dänisch für Staatliches Kunstmuseum) ist Dänemarks Nationalmuseum für bildende Kunst und liegt mitten im Zentrum der Hauptstadt Kopenhagen. Das beeindruckende Gebäude wurde 1897 errichtet und durch einen modernen Anbau 1998 erweitert. Neben wechselnden Ausstellungen gehört die königliche Malerei- und Skulpturensammlung zur Hauptattraktion. Von Rembrandt über Henri Matisse bis Edvard Munch kann man hier um die 2600 verschiedene Werke von 1300 bis heute bestaunen. Zur etablierten Ausstellung gehören auch die königliche Kupferstichsammlung mit 300.000 Zeichnungen, Radierungen und Lithografien, sowie die königliche Abgusssammlung, welche die Skulpturgeschichte bis ins Jahr 2000 vor Christi beschreibt.

Tycho Brahe Planetarium

Die Kuppelleinwand bietet eine riesige Projektionsfläche von 1000 m². Sie können sich auf eine Reise unter den Meeresspiegel, in den Weltraum oder aber in den Dschungel begeben. Darüber hinaus gibt es auch eine permanente Ausstellung mit dem Thema "Das aktive Universum", hier wird sich mit Themen wie außerirdischem Leben, Meteoriten, Raumfahrt und vielem mehr beschäftigt. An jedem Wochenende gibt es dort kostenlose Führungen.